Mittwoch, 1. Dezember 2010

Heizungsumbau


Nach langer und gründlicher Planung wurde heute unsere Heizung von einfach auf kompliziert umgebaut. Bisher war die Wärmepumpe fest an zwei Anschlüsse des Wärmespeichers gekoppelt, jetzt sind es derer 4, zwischen denen mittels 2 motorisierter 3-Wege-Ventile bedarfsgerecht umgeschaltet werden soll.
Die Zukunft wird zeigen, ob es nun vernünftig funktioniert. Bisher tat es das jedenfalls nicht - die Wärmepumpe konnte nicht im optimalen Temperaturbereich arbeiten und verbrauchte dadurch unnötig viel Energie, aber vor allem traten ständig ungünstige Umstände auf, wegen denen das Warmwasser nicht mehr warm genug war.

22 Kommentare:

  1. Sieht sehr kompliziert aus mit mit zwei Umschaltventielen und Mischer. Auf welche Temperatur wird der Speicher immer gehalten von der Wärmepumpe? Welche Arbeitszahl erreicht die Wärmepumpe damit?

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  2. Der obere Bereich für Warmwasser wird auf 38-40° gehalten, und der untere für die Fußbodenheizung entsprechend der benötigten Vorlauftemperatur auf 25-30.
    Die Wärmepumpe hat im Sommer Arbeitszahlen über 3,5 geschafft (für die 40°) - momentan haben wir aber Probleme mit der Leistung und sind dabei zu klären, ob es ein Defekt ist oder der Boden schon zu stark abgekühlt ist. Das wäre ziemlich übel...

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  3. Wenn die Wärmepumpe den Speicher auf 40° halten soll, muss am Ausgang der Wärmepumpe eine noch höhere Temperatur sein - so um 45°? Das erklärt natürlich die Arbeitszahl von 3,5, unabhängig von der Quellentemperatur. Ich weiß nicht, wie so ein Speichersystem effizienter laufen kann. 45° ist schon sehr viel für eine Wärmepumpe.

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  4. Die Ausgangstemperatur steigt nur minimal über die 40°. Zu dem Zeitpunkt ist die Eingangstemperatur ja schon auf etwa 36°, weil die WP kein höheres Delta macht.

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  5. Dann ist die mittlere Systemtemperatur in der WP 38°C. Das ist schon hoch und erklärt zumindest zum Teil die schlechte Leistungszahlen. BTW: Wenn die JAZ unter 4 liegt, kann evtl. die BAFA-Förderung aberkannt werden. Habt ihr welche bekommen?

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  6. Die höheren Temperaturen sind ja nur während der Warmwasserbereitung, und die ist im Winter nur ein kleiner Anteil. Wer diese Wärmepumpe nur für Warmwasser und ohne Hygienespeicher einsetzt, dürfte sogar noch viel höhere Temperaturen damit fahren. Normal sind wohl 55°.

    Jetzt im Winter läuft sie ja die meiste Zeit direkt auf die Fußbodenheizung, und da ist es schon so optimiert dass sie mit niedrigst möglicher Temperatur arbeitet, d.h. meistens unter 25°. Erst wenn die FBH nicht mehr genug abnimmt und der Speicher vorgeladen wird, geht es höher, aber auch nur maximal 30°. Ich denke, besser kann man es kaum machen.

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  7. Jetzt verstehe ich langsam die Hydraulik. Also der Mischer mischt normal nichts bei und die WP pustet im Heizmodus normal 25-30°C in die FBH. Das ist wirklich sehr gut. Der Rücklauf der FBH geht aber kurz durch den Speicher (und senkt ggf. die Speichertemperatur im unteren Bereich ab), das verstehe ich nicht ganz.

    Dann wird die COP an der Soletemperaturen liegen. Welche habt ihr zur Zeit?

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  8. Die Vorlauftemperatur liegt meist unter 25° - nur wenn es draußen extrem kalt ist, kann sie noch etwas höher werden. Der Anstieg der Temperatur der Wärmepumpe auf 30° passiert erst wenn der Mischer immer weiter zudreht und mehr in den Speicher geht. Eine gewisse Hysterese braucht man ja. Aber das dauert nicht lange.

    Eine Soletemperatur gibt es nicht, weil es gar keine Sole ist: wir haben eine Direktverdampfer-Wärmepumpe. Man könnte zwar die Kühlmittel-Temperatur messen, aber daraus kann man nicht viel ableiten, wenn man nicht auch den Druck hat. Der Kundendienst von Ochsner hat das gemessen und gemeint es sei alles in Ordnung mit den Temperaturen, die vom Garten kommen.

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  9. Axooo. Dann ist COP 3,5 für eine DV-Wärmepumpe für mich unerklärlich. Evtl. nur durch einen sehr großen Anteil an WW-Zubereitung. Frag bei www.haustechnikdialog.de, da gibts bestimmt Leute, die sich mit Ochsner DV-Wärmepumpe gut auskennen.

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  10. Der WW-Anteil ist sehr gering. Im Haustechnikdialog habe ich schon ausgiebig gefragt, danke :)

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  11. Hi Moritz,
    für ne DV-WP ist das wirklich kein Hit ...wir kommen mit Sonden (aber ohne solch ein Speicher-Monster) auf ca. 4,3 inkl. WW-Bereitung.
    Naja, Du wirst erst mal froh sein überhaupt noch eine funktionierende Heizung bekommen zu haben.
    Genießt Euer Haus!

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  12. Hallo Martin, das Speicher-Monster wirkt sich ja nicht auf den COP aus. Die Wärmemenge wird ja direkt hinter der Wärmepumpe gemessen.

    Tja, Ochsner hat das alles durchgemessen und behauptet die Leistung ist wie versprochen und unsere Wärmemengenzähler zeigen zu wenig an. Allerdings haben wir 2 und können die auch in Reihe schalten, und dann zeigen sie exakt das gleiche an. Was sollen wir noch tun?

    Ich habe Logdaten von Strom und Wärmemenge (inkl. Durchfluss und Temperaturen) im 15-Minuten-Takt, kann also ne Menge auswerten. Im November 2011 war der COP 3,37.

    Immerhin ist klar, dass wir mit sehr geringen Heizkosten unser Haus warm haben...

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  13. Hallo, sehr interessant...
    Kannst du mir sagen, wieviel Fläche man eigentlich für die 2x 75m-CU-Flächenkollektoren braucht? Und werden die gesamten 120m² FBH nur durch die Ochsner EWP erwärmt?

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  14. Hallo Jan, ich weiß es jetzt nicht mehr genau, frag einfach bei Ochsner oder einem Ochsner-Partner bzw. lad dir die Prospekte runter. Jedenfalls wird nicht viel Fläche gebraucht - unser Grundstück hat 500m². Wir haben allerdings beide Kollektoren parallel in nur einem breiten Graben verlegt (darin dann so weit wie möglich auseinander), was sicherlich nicht ideal war. Sicherlich sollte man sie lieber in getrennten Gräben verlegen und weiter auseinander.
    Ja, die EWP macht Warmwasser und Heizung fürs ganze Haus. In den letzten Nächten (-10° bis -15° Außentemperatur) stieß sie dabei an ihre Grenzen - sie lief fast im Dauerbetrieb und schaffte Nachts nur ca. 20° Raumtemperatur. Wenn dann tagsüber auch noch nicht die Sonne schien, haben wir noch ein paar Kerzen zur Unterstützung angemacht.
    Wie auch anderswo hier schon im Baublog berichtet, bringt die WP nicht die versprochene Leistung, sondern die sinkt manchmal sogar unter 2kW. Ochsner hat das nachgemessen und behauptet, es wäre alles in Ordnung, und unsere Wärmemengenzähler seien kaputt. Die sind aber geeicht, und es sind zwei, und sie zeigen beide exakt das gleiche an.
    Das ist natürlich nicht schlimm, denn so kalte Tage sind äußerst selten und wie gesagt reichen dann ein paar Kerzen. Im Notfall hätten wir auch noch einen 2kW-Heizlüfter, mit dem haben wir in der Bauphase auch das ganze Haus warm gehalten :)
    Die 3 kW, mit denen wir bei 2 Erdkollektoren geplant hatten, wären mir aber schon lieber und ich würde Ochsner eigentlich gerne dazu bekommen, da was zu machen. Aber wie?

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    1. Ich wiederhole mich hier dauernd, sehe ich gerade :) aber naja...

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  15. Danke für die Hinweise, ja der Preis der EWP lockt etwas finde ich... Naja wir haben ein Haus ( halb Altbau, halb Neubau ) und ich suche etwas für die Grundlastabdeckung, da habe ich auf die Ochsner EWP spekuliert, und wollte mit einem wasserführenden Ofen den "Rest" machen und Puffern. Wir haben einen einfachen Ofen, der läuft sowieso recht viel.
    Durch googeln und haustechnikdialog bin ich auf euch gestoßen, auch an einem solarbayer sps bin ich interessiert :) Leider bin ich zur Zeit noch am Suchen, da ich noch nicht sicher bin, was für mich die richtige Variante ist, da Gas mittlerweile und in Zukunft recht teuer wird. Eine Alternative wäre noch Geothermie Bohrung und/oder Solar - resol.de sieht interessant aus...
    Dann wollte ich nochmal fragen ob du mit der Wilo Pumpe (welche ist ds genau?) zufrieden bist, von der alternativen Grundfos Alpha2 hört ja leider nicht nur Gutes...
    Ist das Heizkreisset und die Pumpe ein Komplettset?
    Viele Grüße von Fehmarn und Danke für die Infos :)

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    1. Mit der Wilo Stratos PICO bin ich zufrieden, weiß aber nicht ob ich das beurteilen kann :)
      Sie gehört zu der Mischergruppe, glaube ich.

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  16. Hallo Moritz,

    kannst du bitte mal etwas zur Hauskühlung im Sommer mit dem kühlen Teil des Kombispeichers sagen ( indirekte Tinkwasserkühlung ) ?.
    Nutzt ihr das immer noch, wie effektiv kann so etwas in einen KFW-60 Haus sein ?

    Grüße aus Gütersloh, Kai

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    1. Nanü, wo steht das denn?
      Nein, das habe ich wieder abgeschafft. Es funktionierte bei uns nur kurz im Frühling, wenn das Trinkwasser noch sehr kalt war. Außerdem war es sowieso nur ein Experiment aus Spaß, denn der kalte und warme Bereich ist ja nicht getrennt, und so kann das nicht effektiv sein.
      Stattdessen habe ich schon lange vor, die Wärmepumpe so umzubauen, dass sie als Wärmequelle statt Erdreich die Fußbodenheizung nehmen kann. Leider finde ich keinen Kältetechniker, der mir dabei hilft. Die Einwände, dass man mit FBH nicht kühlen sollte (Kondenswasser usw.), treffen bei mir nicht zu.

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    2. Danke für die Antwort Moritz,

      ich bin am überlegen, einen Hygienespeicher als Temperaturspeicher nach dem Wasserzähler zu positionieren. Die letzten Tage hatte das Trinkwasser ca. 19 Grad, das FBH-Wasser ca. 27 Grad. Das FBH-Wasser möchte ich über den Hygienespeicher ( 600-800 Liter ) kühlen. Mein Speicher wird nicht zur Trinkwassererwärmung genutzt, also nur als "Energiesenke", das Warmwasser wird mit PV-Überschuß und im Winter mit Gas erledigt. Kann so etwas funktionieren ?

      Gruß aus Gütersloh,
      Kai

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    3. Also der Speicher ist mit 27° warmem Heizungswasser gefüllt und das durch das Wellrohr strömende Leitungswasser kühlt diesen ab. Ja, klar würde das funktionieren. Klingt nicht schlecht, aber wie weit das reicht ist die Frage und hängt sehr stark von eurem Wasserverbrauch und der Hausdämmung ab. Könnte sein, dass es den Platz und die hohen Kosten für so einen Speicher nicht wert ist, aber wenn der schon rumsteht...

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    4. Kleiner Nachteil: wenn ihr gerne kaltes Leitungswasser trinkt, gibts das dann nicht mehr :) - oder einen extra Kaltwasserhahn nur für diesen Zweck vorsehen...

      Und wenn ihr im Urlaub seid, und niemand Wasser verbraucht, kann das Haus nicht gekühlt werden...

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