In meinem vorherigen Posting habe ich wohlweislich nicht "Passivhaus" gesagt, und das kam so: erst Herr Grübbel brachte uns eigentlich auf die Idee, ein Passivhaus zu bauen und bot es uns auch zuerst so an. Nachdem wir uns mit dem Gedanken angefreundet hatten und ich wiedermal einige Bücher darüber gelesen hatte und wir die Planung so weiterverfolgten, stellte sich heraus, dass das doch nicht so einfach ist. Über das Passivhaus-Projektierungs-Paket (PHPP) des
Passivhaus-Institutes werden nämlich die Heizwerte ermittelt, und um es Passivhaus nennen zu dürfen (und die Förderung zu kassieren) darf man einen Jahresheizwärmebedarf von 15kWh/m²a nicht überschreiten. Leider kamen bei uns trotz bester Dämmwerte 22kWh/m²a heraus und wir fielen aus allen Wolken. Der Grund sollte sein, dass unser Haus zu klein ist und damit ein ungünstiges Verhältnis der Wohnfläche zur Hüllfläche hat. Natürlich braucht es so nicht mehr Heizwärme als ein größeres Haus, aber im Verhältnis zur Wohnfläche eben leider doch. Das Passivhaus-Institut bestätigte uns, dass deren Berechnungsmethoden für solch kleine Häuser nicht optimal geeignet sind und man tatsächlich schon überlegt, da was zu verbessern. Allerdings kann das dauern und hilft uns nicht.
Also waren wir wieder beim Abschminken, begnügten uns mit einem Beinahe-Passivhaus und unterschrieben das Ganze nach einigen weiteren Terminen, diversem Gerangel um Vertragsformulierungen und anderem hin und her. Der erste Kontakt mit der Firma Grübbel war Mitte August - Rekordzeit, würde ich sagen.
Tja, heute fiel ich wieder aus allen Wolken, ich hatte mir nämlich endlich die Daten zur Passivhaus-Projektierung schicken lassen (die Herr Grübbel leider vor Unterzeichnung nicht herausgeben wollte) und fand heraus, dass die Werte mit der von uns geplanten Lüftungsanlage und mit einem schon beauftragten, vergrößerten Südfenster viel besser waren als mit der ursprünglich angebotenen Lüftung und damals noch kleineren Fenster: plötzlich war ich bei 17kWh/m²a und damit nur noch knapp vorbei.
Herr Grübbel war sofort begeistert und meinte, dann müsse er halt nochmal ran und die fehlenden 2 kWh noch rauskitzeln. Eine Möglichkeit wäre z.B. ein weiteres Südfenster und Verzicht auf etwas Stellfläche dort. Südfenster haben nämlich durch die Sonneneinstrahlung erhebliche Wärmegewinne. Nur blöd, dass nach Süden nur das Nachbargrundstück und nicht unser Garten ist - insofern haben wir von noch mehr Fenstern dort keine bessere Aussicht.
Nun heißt es warten, was herauskommt. Vielleicht kommen wir ja doch noch zu der Förderung (gibt es übrigens nur in NRW).